Das Telefon klingelt (ein Kunde aus Hamburg), die Milch für den Kartoffelbrei kocht über, Chantal erzählt, was sie eben draußen im Garten gefunden hat und Marcel schreit, weil er keine Kekse vor dem Essen bekommt - ein ganz normaler Mittag im Hause Besson. Mittags ist hier die "Hölle" los. Ich bin froh, dass ich Heike habe, meine treue Mitarbeiterin, die mir den Rücken frei hält, wenn ich vor lauter kleinen Wehwehchen und großen Erfolgserlebnissen meiner süßen Sprösslinge nicht zum klaren Denken komme. Das Denken kann einem manchmal ganz schön schwer fallen bei dem Trubel. Das Leben als berufstätige Mutter zweier kleiner Kinder bietet alle Herausforderungen, die man sich denken kann: Multitasking ist alles. Und eine gute, liebevolle Kinderbetreuung - unserem Aupair Luciana sei Dank!
Nachempfinden können diese ständige Mehrfachbelastung eigentlich nur andere Mütter. Daher ist es so entspannend, von Kolleginnen zu hören, wie sie ihren Alltag organisieren: Zwischen Kinder zum Kindergarten bringen, Gespräch mit dem Geschäftsführer, Wäsche waschen, Konzeption erstellen, Kleine bei der Tagesmutter abholen, Mittag kochen, Journalistenanfrage beantworten, Kinder am Nachmittag noch mal kurz als Notfalllösung zu Oma und Opa bringen, Arzttermin verschieben, Angebot erstellen, Abendessen vorbereiten, Kinder abholen, baden, ins Bett bringen und am Ende des Tages noch schnell die Emails checken, um zu sehen, ob schon ein OK für das Angebot vorliegt. Der ganz normale Wahnsinn.
Welch eine Herausforderung es ist, einen zweitägigen Konferenzaufenthalt zu organisieren, darf man eigentlich keinem Mann erzählen - man könnte ja überfordert wirken. Oder überheblich - wenn man das beteiligte "Personal" aufzählt. Dabei ist das Ergebnis der Organisation - zwei freie Tage, in denen frau sich nur um sich selbst kümmern braucht - der reine Urlaub. Und so werde ich dieses Jahr den Kommunikationskongress angehen! Zusammen mit zwei Kolleginnen, beide Mütter von zwei bzw. drei Kindern in leitenden PR-Funktionen. Meine Vorbilder des Monats!