PR-Journal - Cision verkauft Deutschland-Geschäft an Infopaq
Eine bemerkenswerte Meldung brachte Anfang März das PR-Journal: Das weltweite Netzwerk Cision, Dienstleister für Mediamonitoring und Analyse, verkauft seine deutsche Printmedienbeobachtung und Analyseeinheit. Cision, damals noch unter Observer firmierend, kaufte 2003 das alteingesessene deutsche Unternehmen Argus Media auf, nachdem es bereits seit 1998 Anteile von dem Unternehmen hielt. Im Zuge einer internationalen Strategieentwicklung wurde das Unternehmen 2007 weltweit in Cision umbenannt. Das deutsche Unternehmen, das seit 2001 von Dr. Oliver Graßy geführt wurde, wuchs stetig und entwickelte sich zum Marktführer in seinem Bereich. Der zunehmende Einfluss der internationalen Konzernführung führte jedoch dazu, dass Graßy und Cision seit 2008 getrennte Wege gehen.
In diesem Gesamtzusammenhang wundert es, dass ein so erfolgreiches und altgedientes Unternehmen auf einmal sein Kerngeschäft - die Medienbeobachtung - verkauft und sich zunehmend auf den Vertrieb von Software für den PR-Bereich konzentrieren will. Zumindest in Nordeuropa - haben sie doch in England, Schweden, Norwegen und Dänemark ebenfalls das Clipping- und Analysegeschäft verkauft.
Ist die Zeit der klassischen Ausschnittdienste vorbei?
Ich glaube es nicht, da gerade die Deutschland durch die Kombination von sehr großer Medienlandschaft und sehr eng gefassten Rechten bzgl. der elektronischen Verarbeitung es unumlässlich ist, die "stinknormalen Schnipsel" zu sammeln, zu erfassen und zu analysieren - als erster Schritt einer Erfolgskontrolle. Eine Social Media Analyse ist natürlich billiger, weil einfach selbst oder automatisch zu stricken, aber sie ersetzt nicht die inhaltliche Analyse von redaktionellem Content - sie erweitert das Analysespektrum allenfalls.
Eine interessante Frage, die zu disktutieren wir heute auf dem 1. Medienbeobachterkongress in Düsseldorf erörtern können! Diskussion auch auf Twitter unter #mbk10